REVIEW: SMILE AND BURN – MORGEN ANDERS

„Deutsche Texte find ich scheiße!“ – selbstironisch und kontrovers starten Smile and Burn nach 12 Jahren Bandgeschichte und einigen Besetzungswechseln in eine neue Ära. Die Donots haben mit Karacho Pionierarbeit geleistet und als erste deutsche Punkrockband den Switch von englischen zu deutschen Texten gemacht. Mittlerweile scheint es so, als würden alle anderen Bands nachziehen und auf den Hype mit aufspringen.

Dass der Wechsel der Sprache kein leichter ist, beweisen auch Negativbeispiele wie etwa Itchy Poopzkid, die sich nach der Umbenennung in ITCHY – „das wirkt ja soo viel erwachsener“ … irony off – ebenfalls in deutscher Lyrik versuchen und kläglich daran scheitern. Smile and Burn wagen nun ebenfalls diesen Schritt und gingen dafür ins Heavy Kranich Studio, welches den Donots gehört, um an ihrem ersten deutschen Langspieler Morgen anders zu arbeiten.

Der Opener Zubetoniert ist ein echtes Brett. Ein wütender und brachialer Song, der absolut Lust auf mehr macht. Auch Zünde mich an schlägt in dieselbe Kerbe. Danach wird’s ruhiger. Nicht da und Mit allem falsch nehmen gehörig Tempo raus. Kann man gut und gerne machen, nur verzeiht einem die deutsche Sprache dann eben keine Verschnaufpausen. Hier muss jedes Wort passen, um nicht sofort flach und plakativ zu wirken, was es leider phasenweise tut.

Nach dem eingängigen Leben lang wird es mit Morgen anders wieder ruhiger. Diesmal schaffen Smile and Burn es aber, einen sphärischen Song mit gutem Text hinzulegen, der vor allem Live viel Spaß machen wird. Auch Kalendersprüche und Die schönsten Bilder bleiben ruhig, fühlen sich aber absolut wie typische Smile and Burn Songs früherer Tage an. Kurz vor Schluss bekommt man mit Weinschorle dann doch nochmal eine gehörige Portion Punkrock ab, die wie Balsam für die Pogo-Seele wirkt – bitte mehr davon!

Fazit

Im Grunde ist Smile and Burn der Wechsel doch ziemlich souverän gelungen. Man muss Morgen anders vielleicht als Versuchswerk mit guten Ansätzen betrachten und sollte nicht zu kritisch sein. Hier und da können die Jungs sicher noch eine Schippe drauflegen, aber von einer Themenverfehlung ist man doch sehr weit entfernt. Ein solides Album, das wohl ein zwei schnellere Songs gut und gerne vertragen hätte können.

– written by Power Pup

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