REVIEW: THE DETECTORS – IDEOLOGY

Ein paar Minuten an der Supermarktkasse zu stehen – kein großes Ding. Aufgrund des Corona Virus vier Wochen lang Ausgangsbeschränkungen zu erdulden – auch das geht ganz gut. Aber acht Jahre auf die neue Platte von The Detectors zu warten – das ist pure Folter. Jungs, mal ehrlich: Musste das so lange dauern? Ja, das musste es! Warum, lest ihr hier:

SPRENGSTOFFKARATE AT ITS BEST!

Ich kann mich gut erinnern, als mir vor rund drei Jahren ein Kumpel die „Deny“, das zweite Album der Kieler Streetpunks, vorspielte. Dieser Sound, die Energie und das Herz für die gute Sache, so groß wie ein Heißluftballon und so voll wie ich, nachts um drei. The Detectors haben mich damals sofort in ihren Bann gezogen. Ehrlicher, handgemachter DIY Punk. „Klingt ein bisschen wie Anti-Flag, nur halt besser“, habe ich damals meinen Freunden immer erzählt und diese Aussage würde ich auch heute noch so unterschreiben. Aber lassen wir die Vergangenheit ruhen und fokussieren wir uns mal auf ihr neues Album „Ideology“, welches heute über SBÄM Records erscheint.

The Detectors – Ideology – Cover

Bereits der Opener „Traces In The Rust“ ballert ordentlich. Ein richtiges Brett und nach acht Jahren ein perfekter nahtloser Übergang zur „Deny“ von 2012. Auch „Oportunities To Grow“ und „Rise Up!“ schlagen in dieselbe Kerbe. Kompromissloser, straighter Punkrock, der den Puls auf 180 BPM hochschnellen lässt und die Gliedmaßen in Windmühlenmanier zum Rotieren bringt. Der zweistimmige Gesang lässt in den Refrains die Sonne aufgehen und macht diese zu fetten Singalongs. Und genau das ist es, was die Songs der Detectors ausmacht.

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Musikalisch transportieren die vier Jungs gute Laune und sorgen für fette Party Stimmung. Vergesst alles, was man euch über Psychopharmaka erzählt hat. „Ideology“ ist die einzig wahre Serotonin-bombe! Doch wenn man sich genauer mit den Texten auseinandersetzt, sieht man sofort, dass eben nicht alles gut ist. Auch 2020 muss man immer noch gegen homophobe („To Live And To Let Love“) und rassistische Arschlöcher („Diciotti Dilemma“) kämpfen und genau das tun die Detectors mit der besten aller Waffen, mit Punkrock – Sprengstoffkarate at its best!

Mit „Great Despair“ und „The Decline feat. Joshi ZSK“ versuchen sich die Detektoren aber auch mal in anderen musikalischen Gefilden und bedienen etwas Swing und Ska-Punk. Steht ihnen richtig gut und zeigt, dass sie sich über die Jahre auch weiterentwickelt haben. Doch warum, hat es im Endeffekt nun ganze acht Jahre gedauert, bis wir „endlich“ ein neues Detectors Album bekommen haben? Nun gut, mit der „Deny“ hat man sich wohl einfach selbst die Messlatte ziemlich hoch gehängt und der Anspruch einer jeden Band ist es, mindestens so abzuliefern, wie auf dem letzten Album. Ein hartes Unterfangen, wenn man mit „Deny“ eines der besten Punkrock Alben aller Zeiten hinknallt, doch Jungs, ihr habt es wieder geschafft!

Fazit

Normalerweise brauche ich bei neuen Platten immer ein paar Anläufe, bis ich mich komplett reingehört habe. Songs entwickeln sich beim mehrmaligen Anhören und anfängliche Skepsis verfliegt. Doch nicht so bei „Ideology“. Die Detectors haben es wieder einmal geschafft, ein absolutes Brett hinzulegen, mit Killer-Songs, großartigen Texten und dabei, wie immer, auch noch verdammt sympathisch zu sein. Ideology feels like The Detectors feels like Home. Liebe. Punkt.

– written by power pup

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