RECIPES FOR DEVOURING BANDS #2: ERDÄPFELGULASCH NACH OMA MURPOTT ART // POTATOE GOULASH

Wenn kulinarische Raffinesse oder Haute Cuisine in eurem Leben keinen Stellenwert mehr haben und ihr euch auch so schon ziemlich gehen lässt, würde ich Vorschlagen, dass ihr bei eurem nächsten DIY-Schmuddelpunk-Konzert einfach mal Oma Murpotts Erdäpfelgulasch ausprobiert. Das Gericht geht gleichermaßen schnell wie einfach und findet in praktisch jedem Assipunkbudget den notwendigen Platz, um auch Ende des Monats noch was Warmes auf den Backstage-Tisch zu zaubern. Erdäpfelgulasch ist so typisch schluchtenscheisserisch, dass ich mal außen vor lasse, dass es seinen Ursprung eigentlich in der ungarischen Küche hat. Da aber dort die Kartoffeln bekanntlich Burgonya und nicht Erdäpfel heißen, soll uns dieser lokalpatriotische Mist nicht länger interessieren, weil die Deutungshoheit ohnehin alleinig auf Seiten des jeweiligen Koches oder der jeweiligen Köchin liegt. Mein persönlicher Hauptgrund, dass ich euch jetzt mit sinnlosem Hintergrundwissen volllabere ist, dass ich keine einzige Platte einer ungarischen Punkband besitze, jedoch den großartigen österreichischen Punksampler „Es Chaos is die Botschaft es Wurschtln es!“ (Luziprak Records, 1997). Mit ein bisschen Hilfe sollte das Erdäpfelgulasch in seiner Zubereitung nicht viel länger dauern, als  die zwei Seiten der LP. Hier die Zutaten für die gewohnten 12 Personen:

  • 2,5 bis 3kg Erdäpfel
  • 12 EL pflanzliches Öl
  • 800g Zwiebel
  • 2-3 Spitzpaprika (optional)
  • 6 Knoblauchzehen (gepresst)
  • 2 Lorbeerblätter
  • 1,5 Liter Gemüsesuppe oder Wasser
  • 1 Dose Bier (diesmal nur für den Koch oder die Köchin)
  • 3 TL Essig
  • Glattes Mehl zum eindicken (nach belieben)
  • 60g Paprikapulver (Edelsüß)
  • Salz, Pfeffer, Majoran

For twelve people:

  • 2.5 to 3 kilogramm potatoes
  • 12 spoons of vegetable oil
  • 800 gramms onions
  • 2-3 peppers (optional)
  • 6 garlic cloves (pressed)
  • 2 bay leaves
  • 1.5 litres of vegetable soup or water
  • 1 can of beer (for the chef only)
  • 3 tea spoons vinegar
  • grippy flour for thickening (optional)
  • 60 gramms of mild paprika
  • salt, pepper, majoram

Step One: Die Erdäpfel von ihrem Gewand befreien, was einfach nur eine liebliche Umschreibung für das übliche schälen darstellen soll, und danach in bisstaugliche Würfel schneiden. Die Schalen unbedingt aufheben!

Step Two: Das gleiche macht ihr mit den Zwiebeln, allerdings mit dem Unterschied, dass ihr sie nicht in bisstaugliche Würfeln sondern eher in feine Ringe schneidet. Wenn ihr schon dabei seid, könnt ihr auch gleich den Knoblauch schälen, der dagegen gar nicht geschnitten wird, weil es sonst zu gegebenem Zeitpunkt  schwer wird, ihn zu pressen. Wiederum gilt: Die Schalen unbedingt aufheben! Falls ihr zusätzlich zum Paprikapulver auch frische Paprika im Gulasch haben wollt, schnappt euch ein paar von den Dingern und schnippelt sie ebenfalls in eher kleinere Stücke.

Step Three: Öl erhitzen und die Zwiebeln plus die optionalen Paprika darin goldbraun rösten. Vergesst nicht, fleißig und regelmäßig umzurühren, damit euch nix anbrennt. Sollte das nämlich der Fall sein, wird das Gulasch bitter und ihr könnt euch von den  ganzen Devouring Bands mit Starallüren wieder was anhören. Gepressten Knoblauch und Paprikapulver noch mit rein, erneut um- oder besser gesagt kurz durchrühren, und ab geht die Post!

Step Four: Den Zwiebel-Knoblauch-Paprikamatsch mit Essig ablöschen und dann mit Wasser oder Gemüsesuppe aufgießen. Falls ihr euch für die Suppe entschieden habt, weigere ich mich an dieser Stelle strikt, euch zu erklären, wie man einen  Suppenwürfel verwendet, um eine solche Suppe herzustellen. Zu guter Letzt kommen jetzt sämtliche restliche Gewürze (Salz, Pfeffer, Majoran, Lorbeerblätter) und die Erdäpfeln dazu. Alles zum köcheln bringen und zumindest 20 Minuten garen.

Step Five: Ihr habt euch gefragt, für was die ganzen Schalen gut sind? Hier kommt die Antwort! Nachdem ihr zu allererst eure Dose Bier zu zweit Dritteln geext habt, mischt ihr die Schalen durch und übergießt sie mit dem restlichen Bier. Drückt die Schalen gut aus, legt euch auf den Boden und tapeziert euer Gesicht damit. Ich kann euch garantieren, dass bei regelmäßiger Anwendung eure Haut auch in hohem Punkalter die Zartheit einer Aprikose besitzen wird. Lasst die Gesichtsmaske eine Viertelstunde einwirken und bittet einen Kumpel, derweilen ab und an euer Gulasch umzurühren.

Step Six: Sobald die Erdäpfel gar sind und ihr euch von der Gesichtsmaske befreit habt, ist die ganze Sause eigentlich fertig und ihr könnt darauf losfuttern. Sollte euch das Gulasch zu flüssig sein, was im Endeffekt so gut wie immer passiert, siebt ihr unter ständigem rühren vorsichtig solange Mehl dazu, bis ihr die gewünschte Konsistenz erreicht habt.

Step one: peel the potatoes and cut them in small cubes. (Keep the peel aside)

Step Two: peel  the onions and the garlic. Cut the onions in rings and of course keep the peel aside. Cut the peppers in small pieces.

Step Three: Heat up th oil and roast the onions and the peppers in it until they have good color, but don’t overdo it, cause that makes the goulash taste bitter.
After that throw in the pressed garlic and the mild paprika.

Step Four: Deglaze the whole stuff with vinegar and fill it up with the vegetable soup. Throw in all the spices like salt, pepper, majoram and the bay leaves, ad the potatoes and cook everything slowly for 20 minutes.

Step Five: After that drink 2 thirds of the beer, pour the rest over all the peel that’s left, put the stuff in your face and we guarantee you lifelong clean and beautiful skin. While having that mask in your face, don’t forget to stir the goulash from time to time.

Step Six: The goulash and your face are now ready. If the goulash is not thick enough, just put some flour in it to thicken it.

Enjoy your meal and some anarchist greetings from the chef of your trust!

Mahlzeit & anarchistische Grüße vom Koch eures Vertrauens!
– written by Martin Murpott

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