THROWBACK THURSDAY #8: THE WOHLSTANDSKINDER – POPPXAPANK

Es ist wieder mal Throwback Thursday und meine kongenialen Schreiberkollegen schmeißen sich gegenseitig geile Punkrockplatten der letzten Jahrzehnte um die Ohren. Subhumans, Leatherface, The Lawrence Arms – allesamt großartige Bands, alles aber auch Bands, die etwas an mir vorübergingen, wie ich mir selbst eingestehen muss. Liegt vielleicht daran, dass ich – faul wie ich war – immer mehr Deutschpunk, als Ami Punk gehört habe, da ich die Texte leichter verstand. Vielleicht liegt´s aber auch einfach nur daran, dass ich mit 26 Jahren der Redaktionswelpe bin. Macht aber nix. Ich war schon immer mit älteren Leuten unterwegs und habe daher musikalische Früh-, oder Späterziehung immer durch neue Bekanntschaften bei Festivals und Konzerten bekommen, was mich zu dieser Platte bringt.

Für mich gab es, mit meinen damals 17Jahren, die – ich nenne sie mal – Big 4 des Deutschpunks, sprich Die Ärzte, die Hosen, WIZO und die Terrorgruppe. Erfreut darüber, dass ein junger Punkfan eben jene Bands hört, habe ich damals einen USB Stick von einem Bekannten geschenkt bekommen, welcher mich nachgehend prägen sollte. Unter all den Perlen war dann eben auch die Poppxapank von The Wohlstandskinder auf jenem ominösen Datenstick. Ein kurzer „Klick“ und es war um mich geschehen – wow, was für eine lange Einleitung, aber ich denke beim Throwback Thursday, geht es ohnehin mehr um das Gefühl und den Zugang zur Platte, als um die Nummern an sich, denen ich mich aber natürlich auch widmen will.

23 Songs, mal punkig, mal poppig, stets sozialkritisch und die „Die Ärzte“-Portion Humor haben mich gefesselt und nicht mehr losgelassen. Im Zuge dieser Review habe ich die letzten Tage intensiv mit den Wohlstandskindern verbracht und ich stelle fest, diese Platte ist nach knapp 23 Jahren noch mindestens so relevant wie damals.

Egal, ob Natürschützer, wo anhand des Robbenbabys Rolle der Umgang mit Tieren und die Jagd auf jene putzigen Artgenossen kritisch durchleuchtet wird, oder politische Nummern wie Das Grau unserer Zeit, oder Die Gedanken sind frei, The Wohlstandskinder haben es schon damals verstanden, etwas zu sagen und eine Message, so hart sie auch sein mag, verspielt in poppigen Melodien und mit treibenden Beats und schnellen Achteln zu verpacken. Dazwischen streut man ein paar humorvolle Tracks wie Bettina, oder den Roten Luftballon und schafft somit ein ausgewogenes Album, welches auch 2020 noch immer wahnsinnig viel Spaß macht.

Schade, dass diese Band nie den Status, der eingangs erwähnten WIZO, oder Hosen erreichen konnte. Das Potenzial hatten sie definitiv, das sieht man auch an weiteren Werken der Künstler mit Projekten wie Ton, oder Casanovas Schwule Seite. Waren sie für Punks immer eine Spur zu poppig und für die Pop-Punk Fans zu asozial? Keine Ahnung, für mich war es die perfekte Mischung, aus Sozialkritik, Albernheiten, Punkrock und Pop, welche diese Band ausgemacht hat. Nostalgie-Geschwelge…Ende!
– written by Power Pup

THROWBACK THURSDAY #8: THE WOHLSTANDSKINDER – POPPXAPANK
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