INTERVIEW: ZSK „PUNKROCK HAT UNS ALLES ERMÖGLICHT!“

Im Zuge der ausverkauften Anti-Flag Show in Graz im PPC, trafen wir (Jo & Dani – das spritzigste Mezzomix der Interviewgeschichte) Joshi von ZSK, um mit ihm über „Kein Bock auf Nazis“, Punkrock und Zukunftspläne zu plaudern.

P.S.: Wir haben kein Bier geschenkt bekommen! #punkverrat

Hallo Hoffnung, bist du noch da?

Hoffnung ist immer da! Wobei, wenn man sich ansieht, wie es gerade in Deutschland und natürlich auch in Österreich und dem Rest Europas so zugeht, da wird einem auch schon mal ganz anders. Wir leben mittlerweile in einer bedrohlichen Situation weltweit. Dass das mal so krass werden könnte, hätte ich mir früher auch nicht gedacht, um ehrlich zu sein.

Genau darum sind Initiativen wie „Kein Bock auf Nazis“ wichtiger denn je. Wie läuft eure Kampagne?

Die läuft mittlerweile richtig gut. Wir sind in den letzten Jahren echt groß geworden und schaffen es, mehr Kids denn je zu aktivieren. Genau das ist das Ziel der Kampagne – zu aktivieren, aber auch Mut zu machen. Darauf kommt es an. Den Kids zu sagen und zu zeigen:“ Hey, das ist richtig, was du machst und du bist nicht allein! “. Wir sind auch froh darüber, dass uns Bands wie die Toten Hosen dabei unterstützen. Das bekommt dann nochmal ne ganz andere Reichweite, wenn die sagen, dass Nazis scheiße sind. Damit kannst du echt etwas bewirken.

„Kein Bock auf Nazis“ gibt es nun seit knapp 15 Jahren. Seid ihr noch stark in den ganzen Prozessen involviert, oder müsst ihr da auch viel Arbeit abgeben? Immerhin ist die Kampagne mittlerweile größer als eure eigene Band.

Sowohl als auch. Wir übernehmen viele Aufgaben nach wie vor selbst, aber natürlich haben wir auch sehr viele Leute, die uns unterstützen und helfen. Anders wäre das Projekt auch gar nicht mehr zu stemmen, was uns sehr freut. Aber um das ganze mal in Zahlen zu messen, wir sind jedes Jahr auf über 100 Festivals mit unseren Ständen und verschicken weit über 50.000 Sticker. Das wäre als bandinterne Aufgabe, neben der Musik und dem Touren einfach nicht mehr machbar.

Oftmals glauben die Leute auch, dass sie uns anschreiben können und dann sagen:“ Hey, bei uns im Dorf ist ein Naziaufmarsch. Kommt bitte vorbei und macht eine Demo! “. Dass wir nicht zu jeder Gegendemo fahren können, ist aber leider nun mal fakt. Wir helfen aber sehr gerne bei Teilen der Organisation, wenn es zum Beispiel um Flyer geht, oder um das Drucken von Postern. Im Endeffekt müssen sich die Kids aber selbst mobilisieren und gemeinsam laut sein, darum geht es ja nun mal auch.

Lass uns mal zu eurer Musik kommen. Mit eurem letzten Album „Hallo Hoffnung“ ging es für euch auf ausgedehnte Tournee und auch ab in die Charts. Was ist seitdem passiert?

Naja, wir haben einfach sehr viel live gespielt, in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Diesmal hat es uns aber auch in Länder wie Tschechien, oder sogar nach Israel verschlagen, was total krass war. Jetzt dürfen wir dank Anti-Flag wieder auf Tour sein, was uns total freut und im März geht es dann das erste Mal ab nach Japan, worauf wir total Bock haben.

Jo & Dani im Interview mit Joshi von ZSK

Gab es vor eurer Israel Show Bedenken, dass ihr als Deutsche dort eventuell nicht erwünscht sein würdet, oder dass es Sprachbarrikaden geben würde?

Um ehrlich zu sein, überhaupt nicht. Genau das ist ja das schöne am Punkrock. Es ist scheissegal wo du herkommst, welche Hautfarbe du hast und welche Sprache du sprichst. Im Endeffekt sind wir alle im Punkrock vereint und das ist gut so!

Schön gesagt! Ihr seid also fleißig unterwegs 2020. Wie sieht es mit einem neuen Album aus?

Gut!

Also kommt da was auf uns zu?

Ja.

Willst du uns eventuell mehr verraten?

Es wird genial (zwinker).

Wow, danke für den exklusiven Einblick (haha).

Was Punkrock für uns war, oder ist, ist Hip Hop mittlerweile für viele Kids. Gut, dass es heutzutage Acts wie die Antilopen Gang, oder Waving The Guns gibt, die sich ebenfalls gegen rechts positionieren und ein bisschen die Punkrock Attitüde an den Tag legen. Wie findet ihr diese Entwicklung?

Ich muss ehrlich sagen, dass das einfach nicht meine Musik ist. Ich finde es gut, dass es linke Hip Hop Acts gibt, die – in positiver Art und Weise – ein Sprachrohr sein können. Mit der Musik kann ich aber leider einfach nichts anfangen, auch wenn ich den Hut vor so viel textlichem Können ziehe. Ich bin und bleibe halt doch Punk.

Was macht Punkrock für dich heute noch aus?

Alles! Hätte ich damals mit meinen Kumpels keine Band gegründet, würde ich heute hier nicht sitzen und mit euch reden. Dann würde ich nicht auf Bühnen stehen können, oder im März durch Japan touren. Ich meine, hätte mir damals jemand erzählt, dass wir mit den Toten Hosen, oder Bad Religion touren dürfen und dass das Freunde von uns werden und wir zusammen abhängen und Geschichten austauschen können, dann hätt ich gesagt: „Du spinnst ja! “.  Dafür bin ich sehr dankbar. Wir wissen es sehr zu schätzen, dass Punkrock uns das alles geschenkt hat.

Ein schöneres Schlusswort hätten wir uns nicht ausdenken können!

Vielen Dank Joshi von ZSK fürs Quatschen und Patze von Missstand für die Organisation.

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