Was für ein Jahr.. Vor allem für die Musikszene waren es verheerende zwölf Monate, ohne Konzerte, Festivals und Touren. Kaum Einnahmen für Musiker*innen, Veranstalter*innen, Crew-Mitglieder und Techniker*innen und wenig Aussicht auf eine rasche Besserung des Ist-Zustandes in der Szene sorgen für Bauchschmerzen, leere Taschen und Ungewissheit. Anstatt in einem schweißtreibenden Moshpit, steht und fällt alles mit einer Impfung gegen „dieses“ und noch immer nicht „diesen“ Virus, der seit knapp einem Jahr die Welt in Atem(masken) hält. Eigentlich hat sich 2020 keinen Jahresrückblick verdient. Da heuer aber dennoch/trotzdem/deswegen, oder weil es „eh wuascht is!“ so viele gute Platten erschienen sind, möchte ich euch in drei Teilen meine Lieblingsplatten des Jahres vorstellen.
Ich beginne die Reise durch das musikalische 2020 am Anfang und werde am Ende enden… Das hat sich über die Jahre bewährt. Hier meine Lieblingsplatten von Jänner – April:
Anti-Flag – 20/20 Vision
Release: 17.01.2020
Das Jahr begann noch wenig spektakulär und so ist auch meine erste Platte jene, die ich aus dieser Auswahl am wenigsten hervorheben möchte, sie aber dennoch feiere. „20/20 Vision“ von Anti-Flag ist ein solides Album. Politisch, polarisierend, gespickt mit Hymnen und Parolen und dem klassischen Anti-Flag Sound, der sich seit der Zusammenarbeit mit Benji Madden von Good Charlotte immer klarer definiert. „Hate Conquers All“ ist eine der besten AF Nummern aller Zeiten – wie ich finde – und auch die restlichen Songs können sich durchaus sehen lassen. Im Zuge des Releases waren Anti-Flag Anfang des Jahres noch in Graz zu Gast. Kaum zu glauben, dass es heuer noch Konzerte gab. Jo und ich waren damals dort und durften im Zuge dessen auch Joshi von ZSK (Support-Band) interviewen.
Mehr: „Punkrock hat uns alles ermöglicht!“ – ZSK im Interview
Spanish Love Songs – Brave Faces Everyone
Release: 20.02.2020
Bereits im Februar hatte ich meine Lieblingsplatte des Jahres in Händen, Herz und Ohren! Kein Album lief 2020 öfter durch meine Boxen und „Brave Faces Everyone“ machte wohl mehr Umdrehungen auf meinem Plattenteller als Lewis Hamilton in seinem blöden Formel 1 Auto auf den Strecken dieser Welt. Meine komplette Review zur Spanish Love Songs Scheibe könnt ihr hier lesen:
Mehr: Spanish Love Songs – Brave Faces Everyone: Review
Kotzreiz – Nüchtern Unerträglich
Release: 20.03.2020
Im März diesen Jahres ließen Kotzreiz mit „Nüchtern Unerträglich“ endlich auch mein Deutschpunk Herz höher schlagen. Acht Jahre dauerte es, bis der Nachfolger für „Punk bleibt Punk“ fertig war und verdammt nochmal „JA!“ es hat sich ausgezahlt. Ohrwürmer ohne Ende, egal ob räudiger Deutschpunk, oder Synthi-Disco aus den 80ern. „Wer is wieder da“? – KOTZREIZ!
Die ausführliche Review von Nutzn und Jo in Staffellauf-Manier gibt’s hier:
Mehr: Kotzreiz – Nüchtern Unerträglich: Review
Acht Eimer Hühnerherzen – album
Release: 27.03.2020
Im Somnambulismus befanden wir uns Ende März wohl alle. Zur bittersweeten Melancholie des Frühlingserwachens im Lockdown passte das „album“ von Acht Eimer Hühnerherzen damals gleich gut wie heute zur Winterdepression samt Ausgangssperre. Im Nachhinein betrachtet wohl meine Lieblingsreview des Jahres. Ich hatte sehr viel Spaß beim erneuten Durchlesen. Warum? Das findet ihr hier heraus (Clickbait kann ich!):
Mehr: Acht Eimer Hühnerherzen – album: Review
Akne Kid Joe – Die große Palmöllüge
Release: 03.04.2020
DIE Deutschpunk Platte des Jahres kam heuer von AKJ! Hits, Hits, Hits wie Sarah, Gestern Emergenza, What AFD Thinks We do… , oder Steppenwolf zeugen von einem großartigen Album , welches für mich den Spagat zwischen rotzigem Straßenpunk und tanzbarem Ohrwurm-Pogo schafft. Immer kritisch, sehr schlau und verdammt nochmal MIT Frau <3. Nutzn hatte ebenfalls viel Liebe für „Die große Palmöllüge“ übrig. Das könnt ihr hier nachlesen:
Mehr: Akne Kid Joe – Die große Palmöllüge: Review
Im nächsten Teil widmen wir uns den Platten Mai – August. Das wird eine Sause, bestehend aus SBÄM-Bands, Boxkämpfen zwischen Briten und Punklegenden und der gewohnten Portion deutscher Mucke!
- written by powerpup
